deutsche Künstlerin und Friedensaktivistin; Überlebende der KZ Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück; Mitglied des "Mädchenorchesters" im KZ Auschwitz; lebte von 1945 bis 1960 in Israel, dann Rückkehr nach Deutschland; Kämpferin gegen das Vergessen und gegen rechts, Mitbegründerin (1986) und Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der BRD; Musikerin und Sängerin ("Coincidence", "Microphone Mafia"/ Rap-Band); langj. Arbeit als Zeitzeugin an Schulen
* 15. Dezember 1924 Saarlouis
† 10. Juli 2021 Hamburg
Herkunft
Esther Bejarano wurde am 15. Dez. 1924 als Esther Loewy und jüngstes von fünf Geschwistern in Saarlouis geboren. Ihr Vater Rudolf Loewy (*1893), als Teilnehmer des Ersten Weltkriegs mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet, war Lehrer und Kantor der Jüdischen Gemeinde. Auch dank ihrer Mutter Margarete ("Grete"; geb. Heymann, *1897) erlebte B. eine unbeschwerte Kindheit in einem liberalen Umfeld und gutbürgerlichen Verhältnissen. 1925 ließ sich die Familie in Saarbrücken, im damals von Deutschland abgetrennten Saargebiet, nieder. Der Vater hatte eine Anstellung als Oberkantor der Jüdischen Gemeinde und unterrichtete zudem Religion an allen Gymnasien.
NS-Machtübernahme: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und der nach der Saarabstimmung von 1935 erfolgten Rückführung des Saarlandes ins Deutsche Reich wurden die antisemitischen Repressalien und Drangsalierungen immer deutlicher spürbar. ...